Eine erste St.
Lambertuskirche war ab dem 13. Jahrhundert als Pfarrkirche für
Treuchtlingen
überliefert, musste aber nach einem Brand bereits 1495 durch einen
Neubau ersetzt werden.
Dieser Folgebau überlebte die Wirren des Dreißigjährigen Krieges nicht
unbeschadet.
Die heutige Kirche
ist ein barocker Neubau nach Plänen des Ingolstädter Stadtmaurermeisters
Anton Brunthaler und des Baumeisters Leinhart aus dem Jahr 1733.
Über dem vom Vorgängerbau übernommenen Westportal, das in der Laibung
Diamantschnitt
und Beschlagwerk besitzt, ist das Pappenheimer Wappen und eine Inschrift
eingelassen.
Erst in den Jahren von 1967 bis 1973 und um 1990 erfolgten
durchgreifende Renovierungen,
die eine Wiederherstellung des alten barocken Zustandes bewirkten.
Der Hauptaltar steht im lichtdurchfluteten Halbrund des stuckierten
Chores und bildet
zusammen mit den beiden Seitenaltären ein sehenswertes Ensemble.
Der Innenraum
präsentiert sich reich und aufwendig gestaltet, insgesamt bietet
er einen recht einheitlichen, schmuckvoll barocken Zustand.
Der Altarraum und das durch einen runden Chorbogen abgetrennte Langhaus
besitzen
jeweils eine mit Rahmenstuck verzierte Flachdecke. Im frühen 18.
Jahrhundert wurde der
viersäulige Hochaltar gefertigt. Das Altarblatt mit dem hl. Lambertus,
der vor dem Gekreuzigten kniet,
stammt aus dem Jahr 1822 und wurde von Dismas Bachmayr aus Eichstätt
gemalt, der auch das obere Bild,
welches die Heilige Familie zeigt, verfertigte.
Im seitlichen Rankenwerk sind kleine Bilder mit den Heiligen Wunibald
und Walburga eingefügt.
Die verschiedenen Bilder an den beiden Seitenaltären zeigen links die
Hl. Dreifaltigkeit
und darüber die Heiligen Drei Könige, rechts Maria Himmelfahrt und
darüber die Immaculata.
Bemerkenswert ist die Stuckkanzel, deren Korb mit Bildern der
Evangelisten im
Bandelwerkstuck verziert ist.
Am Schalldeckel befinden sich aus Stuck gearbeitete Evangelistensymbole
und bekrönend
das Lamm auf dem versiegelten Buch.
Der Taufstein stammt aus der Zeit um 1500.
Bemerkenswert sind die Epitaphen der Pappenheimer Erbmarschälle,
darunter die
Grabplatte für Hans Georg von Pappenheim († 1568) und der Grabstein des
im Jahre 1600
verstorbenen Veit von Pappenheim und seiner Frau Regina († 1592).
Zusätzlich existiert für beide ein Epitaph, gefertigt möglicherweise
durch Wolf Beidmüller
aus Eichstätt. Die Hauptzone zeigt zwischen wappenbesetzten Pilastern
die Verstorbenen
unter der Auferstehung, im Aufsatz das Relief der Himmelfahrt Christi,
darüber auf einem gesprengten Giebel die Figur der Caritas.
Die Lambertuskirche war bis 1934 katholische
Pfarrkirche.
Da sie letztendlich für die wachsende katholische Gemeinde zu klein
wurde,
erbaute man 500 Meter in nordnordwestlicher Richtung entfernt die
Marienkirche. |